: Aphorismen
(1) Die Neugier erschöpft sich meistens in der Gier nach Neuigkeiten, nicht aber in der Gier nach Neuem. (2) Die Freiheit des Gedankens fängt mit der Einsicht an, dass nur der Gedanke frei ist. (3) Die Gedankenwelt ist nur dann ein rechtsfreier Raum, wenn sie nicht konditioniert ist. (4) Linux und Windows unterscheiden sich hauptsächlich darin, dass Windows zu nutzen ein unsicheres Abenteuer ist. (5) Ein Verbot zu übertreten, gehört verboten, ein Gebot zu übertreten, ist allerdings geboten. (6) Ein Buch zu lesen befriedigt mein Informationsbedürfnis oft mehr als das Stöbern auf Hunderten von Websites. Das Internet kann ganz schön langweilig sein. (7) Das Internet ist billig: Man kommt in Chaträumen zusammen und muss doch keine Runde schmeissen. (8) Man muss kein Buch mehr schreiben und einen Verleger finden, nur um weltweit Aufmerksamkeit zu erregen. (9) Ohne das Internet wäre ich nie Autor geworden, geschweige denn Radiomacher. Ich gehöre also zu den wenigen, die durch das Internet zur Blüte gekommen sind. (10) Wenn das Internet an die Stelle des echten Lebens tritt, wirds gefährlich: Nichts ist so unverbindlich wie eine Internet-Beziehung. (11) Jasager werden selten. Der Trend geht in die Richtung: "Da sage ich nicht nein". (12) Die Journalsiten haben es zunehmend schwer: Die Blogger sorgen für die Leidartikel. (13) Einen Künstler erkennt man daran, dass er Eis am Stil verzehrt. (14) Der Größenwahn führt sich dann ad absurdum, wenn man sich für den hält, der man ist. (15) Die Abgründe menschlicher Natur sehe ich nur dann, wenn ich beide Augen zudrücke.
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